Ein Beispiel:
Ein Consultant entwirt im Auftrag eine Software-Architektur
für ein Datenbankauskunftssystem. Er entwirt im Kopf ein kleines Bild,
welches den Ablauf und das GUI darstellt. Er weiß, dass das System
trivial ist und wirklich nichts neues darstellt. Der Tagessatz des Consultant
ist 1000€ und er braucht dafür 7 Tage. Um seine „hohen“ Kosten
zu rechtfertigen verfasst er eine Dokumentation, mit zeitgemäßen
UML Diagrammen und vielen Fachbegriffen. Er übergibt dem Auftraggeber
ein 70 Seiten starkes PDF Dokument. Dieser ließt die ersten 10 Seiten
und gibt dann dieses Dokument an die Softwareentwicklung weiter. Das Softwareprodukt
wird in 8 Wochen festiggestellt und dem Auftraggeber präsentiert.
Diesem Missfällt dies und jedes und es fehlt eine wichtige Funktion.
Die Software wird angepasst und ist nach weiteren 3 Wochen im Einsatz.
Sechs Monate nach der Installation hat noch kein Anwender das System genutzt,
alle finden das ältere Verfahren besser und verwenden deshalb dieses.
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Der Consultant meint viel Papier liefern zu müssen
(Seitenzahl
= Qualität = Preis).
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Der Auftraggeber meint viel bekommen zu haben.
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Im Prinzip reden beide aneinander vorbei.
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Der Consultant wird also, wie früher der Programmierer in Lines
of Code, am Umfang seines Textes gemessen. Am obigen Beispiel erkennt sicherlich
jeder, dass es besser wäre, der Consultant hätte eine DIN-A4
Übersichtsskizze und einen GUI Prototypen angefertigt. Diese Übersicht
hätte der Auftraggeber innerhalb 10 Minuten verstanden und das System
hätte den späteren Anwendern erklärt werden können.
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Bei der Vertragsunterzeichnung sollte schon der Umfang festgelegt
sein.
Weniger ist oftmals mehr!...
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